Gabrie­le Ber­­rer-Wal­l­­b­recht: »Per­len der alt­ori­en­ta­li­schen Poe­sie«

Haus Cajeth Has­pel­gas­se 12, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Gabrie­le Ber­rer-Wall­brecht über Fried­rich Rück­ert – Dich­ter, Über­set­zer und Sprach­ge­nie: Fried­rich Rück­ert (1788–1866) war ein Sprach­ge­nie, das sich mit mehr als 40 Spra­chen beschäf­tig­te, er gehört zu den Begrün­dern der deut­schen Ori­en­ta­lis­tik. Mit sei­nen Über­set­zun­gen alt­ara­bi­scher, per­si­scher und indi­scher Poe­sie und der enor­men Viel­falt sei­nes Werks begeis­tert der Dich­ter-Gelehr­te noch heu­te. Prä­sen­tiert wer­den Kost­pro­ben aus allen Schaf­fens­be­rei­chen die­ses außer­wöhn­li­chen Ori­en­ta­lis­ten.

Gert Ueding: »Bloch, Jens und May­er. Die Tisch­ge­sell­schaft der Julie Gastl«

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In der gro­ßen »Gastl Welt«, der weit über Tübin­gen hin­aus bekann­ten Buch­hand­lung trifft sich anfangs der 70er Jah­re (»denk­mög­lich«) eine gelehr­te Drei­fal­tig­keit zum regel­mä­ßi­gen Abend­ge­spräch: der Phi­lo­soph Ernst Bloch, der Rhe­to­ri­ker, Kri­ti­ker und Schrift­stel­ler Wal­ter Jens sowie der wohl bedeu­tends­te, wirk­mäch­tigs­te deut­sche Ger­ma­nist Hans May­er – und zwar gleich­sam unterm Patro­nat der Buch­händ­le­rin und femme de let­t­res Julie Gastl. Gert Ueding war mit allen Per­so­nen des Buches eng ver­bun­den, wur­de Nach­fol­ger von Wal­ter Jens am Tübin­ger Semi­nar für All­ge­mei­ne Rhe­to­rik und lebt heu­te in Hei­del­berg.

San­dra Kegel (Hrsg.): »Pro­sa­ische Pas­sio­nen«. Die weib­li­che Moder­ne in 101 Short Sto­ries

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Die­se ers­te glo­ba­le Pro­sa­samm­lung weib­li­chen Schrei­bens um und nach 1900 zeigt: Die lite­ra­ri­sche Moder­ne war ganz wesent­lich weib­lich. Nicht nur in Euro­pa, über­all auf der Welt ver­än­der­te sich das künst­le­ri­sche Selbst­ver­ständ­nis von Frau­en von Grund auf.

Achim Engst­ler: »Kaf­kas komi­sche Sei­ten«. Zum 100. Todes­tag

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Franz Kaf­ka, des­sen Todes­tag sich am 3. Juni zum hun­derts­ten Mal jährt, hat­te recht: »Ich bin sogar als gros­ser Lacher bekannt«. Kaf­kas Lach­an­fäl­le waren legen­där. Sie stör­ten sei­ne eige­nen Lesun­gen, brach­ten ihn bei sei­nem Beam­ten­job in die Bre­douil­le, und selbst beim Pes­sach­fest mit der Fami­lie wur­de er von Lach­krämp­fen geschüt­telt. Den­noch domi­nier­ten bis­her Les­ar­ten, die mit Kaf­ka u.a. eine lebens­feind­li­che Phi­lo­so­phie zu illus­trie­ren such­ten. Dage­gen ist nichts zu sagen, jede Zeit hat ihren Kaf­ka. Nur hat kei­ne den gan­zen. Kaf­ka bleibt Kaf­ka, ein ruhe­lo­ser, zwang­haft schei­tern­der Mensch, ein Schrift­stel­ler, zu des­sen Kos­mos Fol­ter- und Sui­zid­phan­ta­sien gehö­ren, Para­beln unend­li­cher Suche und Maschi­nen, die durch Schrift töten.

Diet­rich Harth: »Poli­tik und Poe­sie im Alten Brü­cken­tor«. Zum 91. Jah­res­tag der Hei­del­ber­ger NS-Bücher­­ver­­­b­ren­­nung

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Frei­tag, 17. Mai 2024, 19 Uhr Muse­um Haus Cajeth Poli­tik und Poe­sie im Alten Brü­cken­tor Diet­rich Harth erin­nert an Gert Kalows Ver­such über Hit­ler als »gesamt­deut­sches Trau­ma« Gert Kalow (1921–1991) Im Som­mer 1947 ging Gert Kalow (1921–1991) aus fran­zö­si­scher Gefan­gen­schaft zum Stu­di­um nach Hei­del­berg. Im Herbst 1956 zog er in die Woh­nung im […]

Paso­li­ni und der Cal­cio

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Pier Pao­lo Paso­li­ni (1922–1975) war Anti­fa­schist und Pro­vo­ka­teur, ein gro­ßer Film­re­gis­seur, bedeu­ten­der Dich­ter, Roman­cier und Intel­lek­tu­el­ler – und er war lei­den­schaft­li­cher Fuß­ball­fan und ein mit allen Was­sern gewa­sche­ner Kicker. Für ein Fuß­ball­spiel ver­schob der Ver­äch­ter von Mas­sen­kul­tur und Kapi­ta­lis­mus sogar Dreh­ar­bei­ten. »Nie lädt man mich ein, einen Vor­trag über Fuß­ball zu hal­ten, obwohl ich dafür doch bes­tens gewapp­net bin. Sport­ler sind nicht sehr gebil­det und die Gebil­de­ten sind nicht sehr sport­lich. Aber ich bin eine Aus­nah­me.«

Mar­kus Sahr: Ali­ce Bri­tos Debüt­ro­man »Die Geschich­te ist wie das Feu­er«

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Don­ners­tag, 25. April 2024, 19 Uhr Muse­um Haus Cajeth »Die Geschich­te ist wie das Feu­er« Der Über­set­zer Mar­kus Sahr, Ali­ces Bri­tos erstaun­li­cher Debüt­ro­man »As Mul­he­res da Fon­te Nova« und die Rezep­ti­on por­tu­gie­si­scher Lite­ra­tur im deut­schen Sprach­raum Mode­ra­ti­on: Regi­na Keil-Saga­we Foto: Petra Noack Der 25. April 2024, 50. Jah­res­tag der Nel­ken­re­vo­lu­ti­on, ist der idea­le […]

Tho­mas Hett­che: »Sin­ken­de Ster­ne«

Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg Post­stra­ße 15, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Tho­mas Hett­che erzählt, wie er nach dem Tod sei­ner Eltern in die Schweiz reist, um das Feri­en­haus zu ver­kau­fen, in dem er sei­ne Kind­heit ver­bracht hat. Doch was rea­lis­tisch beginnt, wird schnell zu einer fan­tas­ti­schen, mär­chen­haf­ten Geschich­te, in der nichts ist, was es zu sein scheint. Im Kern aber kreist die musi­ka­li­sche Pro­sa die­ses gro­ßen Erzäh­lers um die Fra­gen, wel­cher Trost im Erzäh­len liegt und was es in den Umbrü­chen unse­rer Zeit zu ver­tei­di­gen gilt.

»In die­sem Son­nen­schein wohnt so viel Glück«
Eine Ein­füh­rung in Lew Tol­s­to­js Roman »Krieg und Frie­den«

Plus­punkt Im Neu­en­hei­mer Feld 130.2, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

18. April 2024, 19:30 Uhr +Punkt.Kirche INF 130, Im Neu­en­hei­mer Feld 130.2 »In die­sem Son­nen­schein wohnt so viel Glück« Eine Ein­füh­rung in Lew Tol­s­to­js Roman »Krieg und Frie­den« Vor­trag von Dr. Mari­ta R.-Hecker »Krieg und Frie­den« zählt zu den vier oder fünf Roma­nen, die über den bes­ten Büchern noch­mals in einem Son­der­him­mel von Lebens­bü­chern schwe­ben. […]

Peter Kurz­ecks Nach­laß­ro­man »Und wo mein Haus? Kde domov můj«

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»Und wo mein Haus? Kde domov můj« ist das drit­te Buch, das nach Peter Kurz­ecks Tod als Roman­frag­ment aus dem Nach­laß erschien. Geplant war der Roman von Peter Kurz­eck als ach­ter Band sei­nes auf zwölf Bän­de ange­leg­ten auto­bio­gra­phisch-poe­ti­schen Zyklus »Das alte Jahr­hun­dert«. Der Her­aus­ge­ber Rudi Deub­le stellt das Buch und sei­ne Ent­ste­hungs­ge­schich­te vor, berich­tet über den Nach­laß.

Sofie Mor­in liest aus Fritz von Her­z­­ma­­novs­ky-Orlan­­do: »Der Gaul­schreck im Rosen­netz«

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Fritz von Herz­ma­novs­ky-Orlan­do (1877–1954) hat mit »Der Gaul­schreck im Rosen­netz« dem kai­ser­li­chen Alt-Öster­reich ein unver­gess­li­ches Denk­mal geschaf­fen. Gro­tesk, sati­risch und unglaub­lich komisch. Eigent­lich beginnt alles ganz harm­los: Der patrio­ti­sche Jaro­mir von Eyn­huf beschließt, sei­nem Lan­des­va­ter zu des­sen Regie­rungs­ju­bi­lä­um sei­ne Milch­zahn­samm­lung zu ver­eh­ren. Doch die Samm­lung ist nicht kom­plett. Auf der Jagd nach dem letz­ten Milch­zahn gerät der Sekre­tär des Hof­trom­mel-Depots in Kaka­ni­en, wie es leibt und lebt!

Jan Phil­ipp Reemts­ma: »Chris­toph Mar­tin Wie­land«. Biographie

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Mit Chris­toph Mar­tin Wie­land beginnt die moder­ne deut­sche Lite­ra­tur. Er eröff­net sie nicht nur selbst mit sei­nen Wer­ken, son­dern er ist auch der »Erfin­der« des­sen, was wir heu­te die »Wei­ma­rer Klas­sik« nen­nen. Mit sei­ner lang­erwar­te­ten Biographie – der ers­ten seit sieb­zig Jah­ren – befreit Jan Phil­ipp Reemts­ma Wie­land end­lich aus dem lan­gen Schat­ten, in den ihn Goe­the und Schil­ler gestellt haben. Sein »Wie­land« ist auf­re­gend und ful­mi­nant, ein ger­ma­nis­ti­scher Glücks­fall, denn er gibt uns einen Klas­si­ker zurück, ohne den die Ver­wand­lung der deut­schen Lite­ra­tur in eine vor und eine nach Wei­mar gar nicht ange­mes­sen ver­stan­den wer­den kann.