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23. April 2024, 19:30 Uhr
Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg

Tho­mas Hett­che: »Sin­ken­de Ster­ne«

Ein ein­sa­mes Haus in den Ber­gen und eine Natur­ka­ta­stro­phe, nach der ein Schwei­zer Kan­ton sich plötz­lich los­sagt von unse­rer Gegen­wart: Tho­mas Hett­che erzählt, wie er nach dem Tod sei­ner Eltern in die Schweiz reist, um das Feri­en­haus zu ver­kau­fen, in dem er sei­ne Kind­heit ver­bracht hat. Doch was rea­lis­tisch beginnt, wird schnell zu einer fan­tas­ti­schen, mär­chen­haf­ten Geschich­te, in der nichts ist, was es zu sein scheint. Ein Berg­sturz  hat das Rho­ne­tal in einen rie­si­gen See ver­wan­delt und das Wal­lis zurück in eine mit­tel­al­ter­li­che, bedroh­li­che Welt. Sind­bad und Odys­seus haben ihren Auf­tritt, Sagen vom Zug der Toten See­len über die Gip­fel, eine unheim­li­che Bischö­fin und Fra­gen nach Gen­der und Sexus, Som­mer­ta­ge auf der Alp und eine Jugend­lie­be des Erzäh­lers.

Gran­di­os schil­dert Tho­mas Hett­ches neu­er Roman »Sin­ken­de Ster­ne« (Kiepenheuer&Witsch, 2023. 224 Sei­ten, 25 EURO) die alpi­ne Natur und ver­ges­se­ne Lebens­for­men ihrer Bewoh­ner, denen in unse­rer von Iden­ti­täts­fra­gen und Umwelt­zer­stö­rung ver­un­si­cher­ten Gegen­wart neue Bedeu­tung zukommt. Im Kern aber kreist die musi­ka­li­sche Pro­sa die­ses gro­ßen Erzäh­lers um die Fra­gen, wel­cher Trost im Erzäh­len liegt und was es in den Umbrü­chen unse­rer Zeit zu ver­tei­di­gen gilt.

Tho­mas Hett­che wur­de in einem Dorf am Ran­de des Vogels­bergs gebo­ren und lebt in Ber­lin. Sei­ne Essays und Roma­ne, dar­un­ter »Der Fall Arbo­gast« (2001), »Die Lie­be der Väter« (2010), »Toten­berg« (2012) und »Pfau­en­in­sel« (2014) wur­den in über ein Dut­zend Spra­chen über­setzt und mit zahl­rei­chen Prei­sen aus­ge­zeich­net, u.a. dem Pre­mio Grinz­ane Cavour, dem Wil­helm-Raa­­be-Preis, dem Solo­thur­ner Lite­ra­tur­preis und dem Josef-Brei­t­­bach-Preis. Sein letz­ter Roman »Herz­fa­den« (2020) stand auf der Short­list zum Deut­schen Buch­preis.

Mode­ra­ti­on: Han­ne Knick­mann

wann & wo

23. April 2024, 19:30 Uhr
Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg
Hil­de Domin-Saal
Post­stra­ße 15
69115 Hei­del­berg

Ein­tritt frei

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