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Mon­tag, 3. Juni 2024, 19 Uhr
Muse­um Haus Cajeth

Zum 100. Todes­tag von Franz Kaf­ka:
Achim Engst­ler offen­bart Kaf­kas komi­sche Sei­ten

Franz Kaf­ka, des­sen Todes­tag sich am 3. Juni zum hun­derts­ten Mal jährt, hat­te recht: »Ich bin sogar als gros­ser Lacher bekannt«. Kaf­kas Lach­an­fäl­le waren legen­där. Sie stör­ten sei­ne eige­nen Lesun­gen, brach­ten ihn bei sei­nem Beam­ten­job in die Bre­douil­le, und selbst beim Pes­sach­fest mit der Fami­lie wur­de er von Lach­krämp­fen geschüt­telt. Dass Kaf­ka auch ande­re erhei­tern woll­te, dar­an besteht kein Zwei­fel. Schon sei­ne Freun­de Max Brod und Felix Welt­sch haben dar­auf hin­ge­wie­sen. Den­noch domi­nier­ten bis­her Les­ar­ten, die mit Kaf­ka die töd­li­chen Fol­gen einer Dik­ta­tur zu begrei­fen oder eine lebens­feind­li­che Phi­lo­so­phie zu illus­trie­ren such­ten. Man las die Kaf­­ka-Bän­­de so nacht­schwarz, wie sie ein­ge­bun­den waren. Dage­gen ist nichts zu sagen, jede Zeit hat ihren Kaf­ka. Nur hat kei­ne den gan­zen. Kaf­ka bleibt Kaf­ka, ein ruhe­lo­ser, zwang­haft schei­tern­der Mensch, ein Schrift­stel­ler, zu des­sen Kos­mos Fol­­ter- und Sui­zid­phan­ta­sien gehö­ren, Para­beln unend­li­cher Suche und Maschi­nen, die durch Schrift töten.

Dr. Achim Engst­ler ist Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­ler, Phi­lo­soph und lite­ra­ri­scher Autor. Nach Lehr­tä­tig­kei­ten an ver­schie­de­nen Uni­ver­si­tä­ten arbei­tet er seit 1997 frei­be­ruf­lich und ist Mit­glied des PEN Ber­lin und des NDR-Run­d­­fun­k­rats. Gemein­sam mit Astrid Dehe hat er 2011 den Band »Kaf­kas komi­sche Sei­ten« vor­ge­legt, über den Pie­ke Bier­mann im Deutsch­land­funk urteil­te: »Kaf­kas komi­sche Sei­ten sind Bal­sam für alle Kaf­­ka-Lie­b­ha­­ber, die beim Wort kaf­ka­esk immer den komi­schen Unter­ton mit­hö­ren – es ist eben nicht zufäl­lig mit der­sel­ben Endung gebaut wie gro­tesk oder kar­ne­val­esk.«

wann & wo

Mon­tag, 3. Juni 2024, 19 Uhr
Vor­trags­saal Muse­um Haus Cajeth
Has­pel­gas­se 12
69117 Hei­del­berg

Ein­tritt: 8 Euro, ermä­ßigt 5 Euro

Die Ver­an­stal­tung wird unter­stützt von Hassbecker’s Gale­rie & Buch­hand­lung und der Gesell­schaft der Freun­de des Muse­ums Haus Cajeth e.V.