Über­set­zer­preis Gin­k­­go-Bilo­­ba für Lyrik 2019 an The­re­sia Pram­mer

Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg Post­stra­ße 15, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

12. Sep­tem­ber 2019, 19:00 Uhr Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg, Hil­de-Domin-Saal Über­set­zer­preis Gink­go-Bilo­ba für Lyrik 2019 an The­re­sia Pram­mer Die in Ber­lin leben­de Roma­nis­tin The­re­sia Pram­mer erhält den dies­jäh­ri­gen ›Über­set­zer­preis Gink­go-Bilo­ba für Lyrik‹. In der Begrün­dung der unab­hän­gi­gen Jury heißt es, »The­re­sia Pram­mer ist als Autorin, Kri­ti­ke­rin, Her­aus­ge­be­rin, Wis­sen­schaft­le­rin und ins­be­son­de­re als Über­set­ze­rin seit vie­len Jah­ren am deutsch-ita­lie­ni­schen […]

Mat­thi­as Wei­chelt: Peter Huchel und die Zeit­schrift »Sinn und Form«

Haus Cajeth Has­pel­gas­se 12, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Wolf Bier­mann lern­te von Peter Huchel (1903–1981) das »Schwei­gen zwi­schen den Wor­ten« und wid­me­te ihm mit »Ermu­ti­gung« sein berühm­tes­tes Lied. Joseph Brod­sky erkann­te an sei­nem Gesicht, daß er einen wirk­li­chen Dich­ter vor sich hat­te. Und Mar­cel Reich-Rani­cki zähl­te ihn zu den ganz gro­ßen Lyri­kern des 20. Jahr­hun­derts: Peter Huchels Erschei­nung hin­ter­ließ Ein­druck bei denen, die ihm begeg­ne­ten, die Wir­kung sei­ner Ver­se auf Leser und Autoren ist unge­bro­chen.

Antho­ny Powell »Ein Tanz zur Musik der Zeit« – Lesung und Gespräch

Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg Post­stra­ße 15, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Der zwölfbändige Zyklus »Ein Tanz zur Musik der Zeit« – auf­grund sei­ner inhalt­li­chen wie for­ma­len Gestal­tung immer wie­der mit Mar­cel Prousts »Auf der Suche nach der ver­lo­re­nen Zeit« ver­gli­chen – ist das Haupt­werk des bri­ti­schen Schrift­stel­lers Antho­ny Powell (1905–2000) und gehört zu den bedeu­tends­ten Roman­wer­ken des 20. Jahr­hun­derts. Mit typisch bri­ti­schem Humor und Under­state­ment zeich­net der auto­bio­gra­phisch getön­te Zyklus ein facet­ten­rei­ches Bild der eng­li­schen Upper­class vom Ende des Ers­ten Welt­kriegs bis in die späten sech­zi­ger Jah­re.

Franz Macie­jew­ski: »Die Tor­hei­ten des Fran­cis­co Goya«. Pro­sa­ge­dich­te zu den ›Dis­pa­ra­tes‹

Haus Cajeth Has­pel­gas­se 12, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Die Fol­ge der ›Dis­pa­ra­tes‹ (gewöhn­lich mit ›Tor­hei­ten‹ über­setzt) ist die letz­te und zugleich unzu­gäng­lichs­te unter den Radie­rungs­fol­gen Goyas, die sein Kas­san­dra­wis­sen von der Moder­ne zu einem Abschluß bringt. Die­ses Wis­sen ist bedrü­ckend. Die Traum­ge­sich­te des Sieb­zig­jäh­ri­gen – 18 Sze­nen von der Grund­far­be Schwarz – las­sen sich lesen als Sta­tio­nen einer Rei­se durch Absur­di­stan. Auf dem gefähr­li­chen Weg durch die­ses Zwie­land des Mensch­li­chen-All­zu­mensch­li­chen erweist sich Goya indes als ein ver­läß­li­cher Füh­rer.

»Gedan­ke, was bist du eigent­lich?« – Gedich­te von Alda Meri­ni in zehn Spra­chen

Haus Cajeth Has­pel­gas­se 12, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Alda Meri­ni (1931–2009) gehört zu den gro­ßen ita­lie­ni­schen Lyri­ke­rin­nen der zwei­ten Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts (und des frü­hen 21.). In Deutsch­land ist sie weit­ge­hend unbe­kannt. Ihr lyri­sches Werk ist nicht zuletzt geprägt durch die Erfah­rung von ins­ge­samt mehr als zehn Jah­re dau­ern­den Auf­ent­hal­ten in der Psych­ia­trie und einer ero­tisch gepräg­ten reli­giö­sen Mys­tik. Vor allem die inten­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Pro­blem­kreis der psy­chi­schen Krank­heit hat Alda Meri­ni, als »Paz­za del­la por­ta accan­to«, als »Ver­rück­te von neben­an«, in Ita­li­en zu einer natio­na­len Berühmt­heit wer­den las­sen. Als sie 2009 starb, wur­de sie mit einem Staats­be­gräb­nis geehrt.

Arno Wid­mann: Tho­mas Mann »Joseph und sei­ne Brü­der«

Plus­punkt Im Neu­en­hei­mer Feld 130.2, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

»Eine mit aller Schwe­re der Welt­ge­schich­te belas­te­te, aber von ihr zugleich befrei­en­de Hei­ter­keit durch­zieht die schö­ne Geschich­te und Got­teser­fin­dung von Joseph und sei­nen Brü­dern«, schreibt der Jour­na­list und Buch­au­tor Arno Wid­mann. Genau 75 Jah­re nach sei­ner Voll­endung ist 2018 erst­mals eine kom­men­tier­te Aus­ga­be des vier­tei­li­gen Romans von Tho­mas Mann ›Joseph und sei­ne Brü­der‹ erschie­nen. Eine gute Gele­gen­heit, sich unter Arno Wid­manns Anlei­tung mit die­ser gro­ßen bibli­schen Erzäh­lung und einem der schöns­ten Bücher der Welt­li­te­ra­tur zu beschäf­ti­gen.

Moni­ka Lus­tig und Cor­ne­li­us Kie­ser: Ein Gespräch über Ver­lags­grün­dung in buch­fer­nen Zei­ten

Haus Cajeth Has­pel­gas­se 12, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Die ›Guten­berg Gala­xis‹, liest, hört und bemerkt man all­täg­lich, scheint aus­ge­dient zu haben. Die Buch­bran­che beklagt rapi­de schwin­den­de Ver­kaufs­zah­len, Inter­net­an­bie­ter und Buch­hand­lungs­ket­ten kne­beln ihre Lie­fe­ran­ten und trei­ben die inha­ber­ge­führ­ten Geschäf­te in den Exit, das gedruck­te Buch hat, außer bei dem zuse­hends klei­ner wer­den­den Kreis sei­ner unver­dros­se­nen Lieb­ha­ber, ganz schlech­te Kar­ten – und nicht zuletzt die »neu­en Medi­en«, ach!

Jochen Hörisch: »Schöpft des Dich­ters rei­ne Hand« – Goe­thes Leit­mo­tiv

Haus Cajeth Has­pel­gas­se 12, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Goe­thes Werk kreist, so die The­se des Vor­trags, obses­siv um ein Leit­mo­tiv: das der Hand. Götz von Ber­li­chin­gen mit der eiser­nen Hand, ein Gelehr­ter mit dem tel­ling name Faust, ein tra­gi­scher Held, der Hand an sich legt, weil er kei­ne Aus­sich­ten hat, die Hand einer gelieb­ten Frau zu gewin­nen und mit ihr Hand in Hand durchs Leben zu gehen – nicht nur die­se Figu­ren fra­gen danach, inwie­weit sie ihr Leben selbst in der Hand haben. Die tra­dier­te For­mel, daß »alles« in Got­tes Hand liegt, ver­liert in der Goe­the­zeit an Plau­si­bi­li­tät. Wie Goe­thes Werk dar­auf reagiert, möch­te der Vor­trag erkun­den.

Micha­el Braun und Hans Thill: »Aus Man­gel an Bewei­sen. Deut­sche Lyrik 2008–2018«

Haus Cajeth Has­pel­gas­se 12, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Seit nun­mehr 40 Jah­ren beglei­tet das Hei­del­ber­ger Tan­dem Micha­el Braun und Hans Thill die Sze­ne der zeit­ge­nös­si­schen Poe­sie in Deutsch­land. Die jüngs­te von ihnen kom­po­nier­te Lyrik-Antho­lo­gie Aus Man­gel an Bewei­sen (Ver­lag Das Wun­der­horn. 320 Sei­ten) ver­sam­melt mit Tex­ten von rund 100 Autorin­nen und Autoren einen Kanon der deutsch­spra­chi­gen Lyrik des 21. Jahr­hun­derts. Um die Aggre­gat­zu­stän­de der gegen­wär­ti­gen Lyrik ein­zu­fan­gen, folgt sie einer bewähr­ten Maxi­me: »Gedich­te sind nicht zum Träu­men da, son­dern zum Auf­wa­chen.«

Hel­muth Mojem und Gunil­la Eschen­bach: »Der Brief­wech­sel Fried­rich Gun­dolf / Eli­sa­beth Salo­mon (1914–1931)«

Haus Cajeth Has­pel­gas­se 12, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Die Lie­bes­be­zie­hung von Ste­fan Geor­ges »Lieb­lings­jün­ger«, dem Hei­del­ber­ger Ger­ma­nis­ten Fried­rich Gun­dolf (1880–1931), zu der so schö­nen wie eman­zi­pier­ten Eli­sa­beth Salo­mon (1893–1958) gilt als zen­tra­les Skan­da­lon des Geor­ge-Krei­ses. Der Brief­wech­sel der bei­den läßt nun eine anrüh­ren­de Innen­sicht ihrer Bezie­hung zu, die sich zwi­schen Hei­del­berg, Ber­lin, Wien und Rom abspiel­te – vor dem Hin­ter­grund von Ers­tem Welt­krieg, Spar­ta­kus­auf­stand, Infla­ti­ons­zeit, Wie­ner Psy­cho­ana­ly­se und ita­lie­ni­schem Faschis­mus.

Chris­ti­an Bom­ma­ri­us: »1949: Das lan­ge deut­sche Jahr. Eine leben­di­ge Geschich­te der Nach­kriegs­zeit«

Plus­punkt Im Neu­en­hei­mer Feld 130.2, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

1949 ist das Jahr der dop­pel­ten Staats­grün­dung und des Beginns der zwei­ten Demo­kra­tie auf deut­schem Boden. Chris­ti­an Bom­ma­ri­us erzählt die Geschich­te des lan­gen Jah­res 1949, das bereits 1948 ein­setzt, als mit Wäh­rungs­re­form und Auf­trag zur Ver­fas­sungs­bil­dung die Wei­chen in Rich­tung Bun­des­re­pu­blik gestellt wur­den. Bom­ma­ri­us schil­dert zen­tra­le und mar­gi­na­le Epi­so­den aus Poli­tik, Wirt­schaft, Kul­tur und All­tags­le­ben.

Trio lite­ra­le. Drei Lese­rin­nen und ihre Lebens­bücher

Haus Cajeth Has­pel­gas­se 12, Hei­del­berg, Ger­ma­ny

Als Trio lite­ra­le stel­len drei Hei­del­ber­ger Per­sön­lich­kei­ten ihre Lebens­bücher vor, Bücher, die ihnen über Jah­re hin­weg Beglei­ter waren und beson­ders ans Herz gewach­sen sind. Sie fin­den sich erwar­tungs­ge­mäß auf kei­nen Best­sel­ler­lis­ten. Ihr Wert liegt viel­mehr in der Bedeu­tung, die sich im inti­men Umgang mit ihnen über Jah­re hin­weg immer wie­der und immer neu erwie­sen hat. – Anre­gun­gen für Weih­nachts­ge­schen­ke und die kom­men­den Fei­er­ta­ge sind garan­tiert.