Lade Veranstaltungen

15. März 2018, 19 Uhr
Muse­um Haus Cajeth

Hans Jür­gen Herin­ger: »Kein Bock auf Pfer­de­fuß? – Merk­wür­di­ges zur deut­schen Idio­ma­tik«

Im Deut­schen wim­melt es nur so von fes­ten Wen­dun­gen. Sie gehö­ren zum selbst­ver­ständ­li­chen Inven­tar unse­res all­täg­li­chen Kom­mu­ni­zie­rens und sind den Deutsch­ler­nern ein Graus: Idio­me. Da schie­ßen plötz­lich Pal­men aus dem Boden unse­res Wort­schat­zes, auf die einer getrie­ben wird, und Pudel ent­hül­len wie Pfir­si­che ihren Kern. Wie bit­te? Das Pro­blem dabei: Die Bedeu­tung sol­cher Idio­me, zu denen auch die deutsch­spra­chi­ge Lite­ra­tur reich­lich bei­steu­ert, las­sen sich aus den Bedeu­tun­gen ihrer Ein­zel­wör­ter nicht erschlie­ßen. Ihr Gebrauch reicht an hohe Sprach­kunst her­an, der auch man­cher Mut­ter­sprach­ler nicht immer gewach­sen ist. Oder muss es nicht bedenk­lich stim­men, wenn es in der Fuß­ball­be­richt­erstat­tung von einem Mit­tel­stür­mer heißt, er sei »ein alter Hase, so lang­sam und rich­tig schlaff«? In einem inter­ak­ti­ven und ver­gnüg­li­chen Vor­trag ver­mit­telt Hans Jür­gen Herin­ger, wie sich Idio­me iden­ti­fi­zie­ren und dechif­frie­ren las­sen, wel­che Geschich­te hin­ter ihnen steckt, und wie wir – bei eini­gem Risi­ko – mit ihnen spie­len kön­nen.

Dr. Hans Jür­gen Herin­ger ist eme­ri­tier­ter Pro­fes­sor für Ger­ma­nis­ti­sche Lin­gu­is­tik und Deutsch als Fremd­spra­che. Er hat erst in Hei­del­berg, dann in Mainz Ger­ma­nis­tik und Roma­nis­tik stu­diert. Von 1969 bis 1971 war er Pro­fes­sor für Ger­ma­nis­ti­sche Lin­gu­is­tik an der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg, wech­sel­te dann nach Tübin­gen, bevor er 1981 eine Pro­fes­sur für Deutsch als Zweit­spra­che und Inter­kul­tu­rel­le Kom­mu­ni­ka­ti­on an der Uni­ver­si­tät Augs­burg annahm. Zahl­rei­che Gast­pro­fes­su­ren folg­ten. Herin­gers umfang­rei­che Publi­ka­tio­nen sind vor­ran­gig den The­men „for­ma­le Theo­rie der Spra­che“ und didak­ti­schen und prak­ti­schen Aspek­ten des Deut­schen gewid­met. Dane­ben hat er auch sprach­kri­ti­sche Publi­ka­tio­nen ver­öf­fent­licht und in jün­ge­rer Zeit ver­stärkt sol­che zum The­ma Inter­kul­tu­ra­li­tät. 1990 wur­de er als jüngs­ter Preis­trä­ger über­haupt mit dem Kon­­rad-Duden-Preis der Stadt Mann­heim aus­ge­zeich­net.

wann & wo

15. März 2018, 19 Uhr
Vor­trags­saal Muse­um Haus Cajeth
Has­pel­gas­se 12
69117 Hei­del­berg

Ein­tritt: 5 Euro, ermä­ßigt 3 Euro

Die Ver­an­stal­tung wird unter­stützt von der Gesell­schaft der Freun­de des Muse­um Haus Cajeth e.V. und von Hassbecker’s Gale­rie & Buch­hand­lung