Er verehrte Mozart und adoptierte dessen Amadeus, doch Ordnung sollte schon sein, zumal bei einem preußischen Kammergerichtsrat. Also kein »A.«, sondern »W.« auf dem Grabstein für Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, der am 25. Juni vor zweihundert Jahren in Berlin starb. E.T.A. Hoffmann war – die Inschrift deutet es an – ein künstlerisches Multitalent und nicht nur, wie Heinrich Heine schrieb, ein vielgelesener Autor für »Menschen, deren Nerven zu stark oder zu schwach waren, als daß sie von gelinden Akkorden affiziert werden konnten.«
1776 in Königsberg geboren, strebte Hoffmann eine bürgerliche Karriere im Justizdienst an. Allein, die politischen Verhältnisse in Preußen während der napoleonischen Kriege machten ihm immer wieder dicke Striche durch seine Pläne. Erst 1816 hatte er schließlich den Rang eines Rats am Berliner Kammergericht erreicht – und wurde seine permanenten Geldnöte einigermaßen los.
In den Jahrzehnten davor schlug er sich mehr schlecht als recht durch. Bisweilen auf kleinen Verwaltungsstellen in der Provinz, als Komponist und Musikkritiker, am Bamberger Theater als Dirigent, Regisseur, Dekorationsmaler und Bühnenarchitekt oder als Kapellmeister in Dresden und Leipzig. 1803 druckte eine Zeitschrift seine erste Veröffentlichung: »Schreiben eines Klostergeistlichen an seinen Freund in der Hauptstadt.«
Seinen literarischen Ruhm und die Marke »Gespenster-Hoffmann« begründen die beiden Sammlungen in vier Bänden »Fantasiestücke in Callot’s Manier« (1814/15) und »Die Serapionsbrüder« (1819–1821) sowie die bitterbösen »Lebensansichten des Katers Murr (1819/20).« Kritiker machten E.T.A. Hoffmann gelegentlich den Vorwurf, er habe die Romantik trivialisiert. Seiner Wirkung auf Leser und auf kaum zu zählende Autoren – von Edgar Allan Poe, Baudelaire und die französischen Surrealisten bis in die Gegenwart – hat das nicht geschadet.
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