Buchempfehlung:
Marion Poschmann, Der Chor der Erinnyen
Ihr Mann hat fluchtartig das Haus verlassen, ohne sich näher zu erklären. Eine Freundin aus Kindertagen taucht auf, und ihre sonst so zurückhaltende Mutter übt plötzlich eine geheimnisvolle Macht aus. Mathilda, die Nüchterne, die distanzierte Studienrätin für Mathematik und Musik, wird sich selbst unheimlich. Hat sie von ihrer Mutter das Zweite Gesicht geerbt? Sie muss erleben, wie sich ihre Visionen in der Wirklichkeit zu manifestieren beginnen. Etwas dunkles Inneres meldet sich zu Wort, ihre Handschrift verselbständigt sich, geflügelte Frauen nehmen in ihrem Alltag immer mehr Raum ein. Es kommt zu Waldbränden und skurrilen Heilritualen, zu fragwürdigen Geschenken. Es kommt Wind auf, dessen Flüstern ihr seltsam vertraut erscheint. Hört sie tatsächlich den Chor der Erinnyen?
Humorvoll, poetisch und höchst originell schreibt Marion Poschmann über angepasste Freundinnen und aufbegehrende Mütter, über den Frevel an der Natur und ihre fragile Schönheit, über die Dämonisierung von Frauen und die Kraft der Verbundenheit. Chor der Erinnyen ist keine Fortsetzung, sondern eine Parallelgeschichte zu ihrem bei Kritik und Publikum überaus erfolgreichen letzten Roman Die Kieferninseln. (Verlagstext)
Der Suhrkamp Verlag bietet auf seiner Website eine ausführliche Leseprobe aus dem Buch.
Marion Poschmann erhielt für ihre Lyrik und Prosa 2021 den Bremer Literaturpreis sowie den WORTMELDUNGEN-Literaturpreis und war 2022/23 Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim; 2019 auf der Shortlist des Man Booker International Prize.
Marion Poschmann liest am 9. November 2023 auf gemeinsame Einladung des Freundeskreises Literaturhaus und der Stadtbücherei in der Stadtbücherei Heidelberg.
Zur Veranstaltung
zum Buch:
Marion Poschmann, Der Chor der Erinnyen. Roman. Suhrkamp, Berlin 2023. 189 Seiten, 23 Euro.