Edition Freundeskreis, Ausgabe 3:
Michael Buselmeier, Mittelalter contra Renaissance. Richard Benz und die Liebe zur nationalen Kultur
Aus Anlaß des 50. Todestages von Richard Benz am 9. November 2016 entwirft Michael Buselmeier die geistige Physiognomie des Heidelberger Privatgelehrten, der ein beeindruckend fleißiger Autor, ein hochgebildeter, störrischer, nur sich selbst verpflichteter Kopf war. Die Darstellung, die wesentliche Stationen von Leben und Werk vergegenwärtigt, ist von Sympathie und Sachkenntnis deutlich geprägt. Zugleich bildet sie ein autobiographisches Zeugnis für Buselmeiers über viele Jahrzehnte hinweg immer wiederkehrende Beschäftigung mit Benz’ Werk wie auch der Faszination, die die Person auf ihn ausgeübt hat.
Der schwierige, häufig querstehende Benz, bekennender Konservativer und beharrlich Unangepaßter, plädierte anhaltend für das »Deutschtum«, für eine spezifisch »deutsche Kunst«, für das »gotische« Mittelalter und gegen die italienische Renaissance wie die bürgerliche Aufklärung, welche die autochtone Tradition und die innere Geschlossenheit der überlieferten deutschen Kultur abgewürgt hätten.
Michael Buselmeier, 2003 mit der Richard-Benz-Medaille gewürdigt, wurde 1938 in Berlin geboren und verbrachte fast sein ganzes Leben in Heidelberg. Er lehrte an verschiedenen Hochschulen, schreibt für den Rundfunk und überregionale Zeitschriften. Zahlreiche Lyrikbände und Prosaveröffentlichungen, viele davon im Heidelberger Verlag Das Wunderhorn, wo auch in mehreren Neuauflagen sein Buch »Literarische Führungen durch Heidelberg. Eine Kulturgeschichte im Gehen« erschien.
Edition Literaturhaus Heidelberg
Ausgabe 3
Michael Buselmeier: Mittelalter contra Renaissance. Richard Benz und die Liebe zur nationalen Kultur.
2017, 48 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen.