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18. Janu­ar 2018, 19 Uhr
Muse­um Haus Cajeth

Peter Staeng­le und Hubert Habig: »Him­mel­fahrt und ein Kon­ter­fei ohne Nase«. Jean Paul in Hei­del­berg

Als Jean Paul im Som­mer 1817 meh­re­re Wochen in Hei­del­berg ver­brach­te, war es der Besuch eines Super­stars. Das städ­ti­sche Bür­ger­tum riß sich um den berühm­ten Mann, Stu­den­ten fei­er­ten ihn trotz strengs­ten Ver­bots mit einem Fackel­zug, die Uni­ver­si­tät ver­lieh ihm den Ehren­dok­tor, es gab roman­ti­sche Neckar­fahr­ten, gesel­li­ge Aus­flü­ge, alko­hol­ge­sät­tig­te Ein­la­dun­gen und man­cher­lei Amou­rö­ses. Der Dich­ter kam wie­der mit Hegel zusam­men, schloß zahl­rei­che neue Freund­schaf­ten und begeg­ne­te Lud­wig Uhland und Lud­wig Tieck. Hei­del­berg erleb­te einen Hype. Jean Paul emp­fand die­se Zeit, wie er rück­bli­ckend schrieb, als sei­ne »Him­mel­fahrt«. – In der zwei­ten Juni­hälf­te des fol­gen­den Jah­res, Jean Paul zu einem Geschäfts­be­such aber­mals in der Stadt, war der Zau­ber ver­flo­gen. Die Ehren, die man nun ihm erwies, waren nur­mehr ›busi­ness as usu­al‹.

Der Vor­trag faßt die bedeu­tends­ten Sze­nen aus den bei­den Auf­ent­hal­ten Jean Pauls zu einem Mosa­ik zusam­men. Für Far­big­keit wird die Lesung aus zeit­ge­nös­si­schen Brie­fen, Auf­zeich­nun­gen und Remi­nis­zen­zen garan­tie­ren.

Dr. Peter Staeng­le, seit 1973 in Hei­del­berg, ist Viel­le­ser und Wenig­schrei­ber und u.a. Mit­her­aus­ge­ber der im Frank­fur­ter Stroe­m­­feld-Ver­­lag erschei­nen­den his­­to­risch-kri­­ti­­schen Edi­tio­nen von Hein­rich von Kleist und Franz Kaf­ka. Dr. Hubert Habig, seit 1992 in Hei­del­berg, ist Halb­so­viel­le­ser und lie­ber Dra­ma­ti­sie­rer in viel­fäl­ti­gen Varia­tio­nen: münd­lich und schrift­lich, ges­tisch und pro­xe­misch, ger­ne auch sinn­voll und ‑ent­leert.

wann & wo

18. Janu­ar 2018, 19 Uhr
Vor­trags­saal Muse­um Haus Cajeth
Has­pel­gas­se 12
69117 Hei­del­berg

Ein­tritt: 5 Euro, ermä­ßigt 3 Euro

Die Ver­an­stal­tung wird unter­stützt von der Gesell­schaft der Freun­de des Muse­um Haus Cajeth e.V. und von Hassbecker’s Gale­rie & Buch­hand­lung.

Und das schreibt uns Han­ne Knick­mann ins Stamm­buch:

»Toll war’s und mehr als rap­pel­voll. Dank an Peter Staeng­le und den Spre­cher Hubert Habig! Kaum vor­stell­bar, daß eine Stadt heu­te in Ver­eh­rung und Eupho­rie für einen Dich­­ter-Gast wie damals Jean-Paul so kopf­ste­hen wür­de.«