Franz Maciejewski: »Die Torheiten des Francisco Goya«. Prosagedichte zu den ›Disparates‹
27. Juni 2019, 19:00 – 21:00
27. Juni 2019, 19:00 Uhr
Museum Haus Cajeth
Franz Maciejewski: »Die Torheiten des Francisco Goya«. Prosagedichte zu den ›Disparates‹
Die Folge der ›Disparates‹ (gewöhnlich mit ›Torheiten‹ übersetzt) ist die letzte und zugleich unzugänglichste unter den Radierungsfolgen Goyas, die sein Kassandrawissen von der Moderne zu einem Abschluß bringt. Dieses Wissen ist bedrückend. Die Traumgesichte des Siebzigjährigen – 18 Szenen von der Grundfarbe Schwarz – lassen sich lesen als Stationen einer Reise durch Absurdistan. Auf dem gefährlichen Weg durch dieses Zwieland des Menschlichen-Allzumenschlichen erweist sich Goya indes als ein verläßlicher Führer. Sein erfinderischer Zweifel an der Realität gibt der gestaltlosen Verzweiflung ein ums andere Mal das Nachsehen. Umgekehrt bleibt die beharrlich vorgetragene Parole, daß es auf dieser Welt nichts zu lachen gibt, der Wachsamkeit des Gelächters unterstellt. So pocht Goya auf das Leben, ohne vom argen Weg der Erkenntnis zu lassen. Der sich in die Bildsprache des Malers einfühlende Gesang von Franz Maciejewski, verstrickt in die Torheit der Interpretation, probt dieses Kunststück mit den Mitteln der Poesie.
Franz Maciejewski lebt, nach Stationen in Frankfurt, Gießen und Konstanz, als freier Autor in Heidelberg. Letzte literarische und kunstgeschichtliche Veröffentlichungen: Der Erinnerungskünstler. Eine literarische Fantasie über Marcel Proust (2014); Ich, Bertha Pappenheim. Romanbiografie (2016); Freuds Tagtraum im Zwinger von Dresden (2017); Paul Celan und Martin Heidegger in Todtnauberg (Edition Literaturhaus Heidelberg 2018); Die Wunder der Gewalt. Leonardo da Vinci zum 500. Todestag (2019).
wann & wo
27. Juni 2019, 19:00 Uhr
Vortragssaal Museum Haus Cajeth
Haspelgasse 12
69117 Heidelberg
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro