Dietrich Harth: »Politik und Poesie im Alten Brückentor«. Zum 91. Jahrestag der Heidelberger NS-Bücherverbrennung
17. Mai, 19:00 – 21:00
Freitag, 17. Mai 2024, 19 Uhr
Museum Haus Cajeth
Politik und Poesie im Alten Brückentor
Dietrich Harth erinnert an Gert Kalows Versuch über Hitler als »gesamtdeutsches Trauma«
Im Sommer 1947 ging Gert Kalow (1921–1991) aus französischer Gefangenschaft zum Studium nach Heidelberg. Im Herbst 1956 zog er in die Wohnung im Alten Brückentor. Hier schrieb er, neben Gedichten, Buchkritiken und politische Kommentare für verschiedene Zeitungen und den Rundfunk; unter anderem einen Essay »Auge in Auge mit unserer Geschichte«, der die ersten den KZ-Verbrechen nachforschenden Gerichtsverhandlungen kommentierte und 1958 in der FAZ veröffentlicht wurde. Das hatte Folgen: Auf Nachfrage begann Kalow mit der Arbeit an einem Buch, das 1967 unter dem Titel »Hitler – Das gesamtdeutsche Trauma. Zur Kritik des politischen Bewusstseins« bei Piper erschien. Das Buch wurde sofort ins Englische übersetzt, eine zweite Auflage kam vor 50 Jahren heraus. Eine gute Gelegenheit, um am 91. Jahrestag der Heidelberger NS-Bücherverbrennung Autor und Buch in Erinnerung zu rufen.
Dietrich Harth, 1974–2000 Professor für neuere deutsche und allgemeine Literaturwissenschaft in Heidelberg, forscht und publiziert über Literaturtheorie, Ästhetik, Kulturanthropologie und Erinnerungskultur. Sein jüngstes Buch, die erste deutschsprachige Biographie des philippinischen Schriftstellers und Arztes José Rizal, wurde 2023 mit der Ferdinand-Blumentritt-Medaille ausgezeichnet.
wann & wo
Freitag, 17. Mai 2024, 19 Uhr
Vortragssaal Museum Haus Cajeth
Haspelgasse 12
69117 Heidelberg
Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro
Eine Veranstaltung mit Unterstützung von Hassbecker’s Galerie & Buchhandlung und der Gesellschaft der Freunde des Museums Haus Cajeth e.V.