Achim Engst­ler: »Kaf­kas komi­sche Sei­ten«. Zum 100. Todes­tag

Haus Cajeth Has­pel­gas­se 12, Hei­del­berg

Franz Kaf­ka, des­sen Todes­tag sich am 3. Juni zum hun­derts­ten Mal jährt, hat­te recht: »Ich bin sogar als gros­ser Lacher bekannt«. Kaf­kas Lach­an­fäl­le waren legen­där. Sie stör­ten sei­ne eige­nen Lesun­gen, brach­ten ihn bei sei­nem Beam­ten­job in die Bre­douil­le, und selbst beim Pes­sach­fest mit der Fami­lie wur­de er von Lach­krämp­fen geschüt­telt. Den­noch domi­nier­ten bis­her Les­ar­ten, die mit Kaf­ka u.a. eine lebens­feind­li­che Phi­lo­so­phie zu illus­trie­ren such­ten. Dage­gen ist nichts zu sagen, jede Zeit hat ihren Kaf­ka. Nur hat kei­ne den gan­zen. Kaf­ka bleibt Kaf­ka, ein ruhe­lo­ser, zwang­haft schei­tern­der Mensch, ein Schrift­stel­ler, zu des­sen Kos­mos Fol­ter- und Sui­zid­phan­ta­sien gehö­ren, Para­beln unend­li­cher Suche und Maschi­nen, die durch Schrift töten.