Rück­blick zur Ver­an­stal­tung vom 29. Novem­ber 2018:

Chris­ti­an Ewald und die Kat­zen­gra­ben-Pres­se

Chris­ti­an Ewald, »Herin­ge« | © Han­ne Knick­mann

Am 29. Novem­ber 2018 stell­te der Ver­le­ger Chris­ti­an Ewald im Haus Cajeth auf Ein­la­dung des Freun­des­krei­ses Lite­ra­tur­haus Hei­del­berg und der Pirck­hei­mer-Gesell­schaft sei­ne Kat­zen­gra­ben-Pres­se vor: in einer Sze­ni­schen Lesung, für die er als Uni­kat ein eige­nes Ankün­di­gungs­pla­kat ent­wor­fen hat. Ein ful­mi­nan­ter Abend, unver­gess­lich für alle, die dabei waren!

Chris­ti­an Ewald, gelern­ter Gra­fi­ker aus Wei­mar, ver­öf­fent­licht in sei­nem 1990 gegrün­de­ten Ver­lag »Kat­zen­gra­ben-Pres­se« zwei Titel im Jahr. Für sein ers­tes Buch, das letz­te der DDR, erhielt er prompt den »Preis der Stif­tung Buch­kunst«. Wei­te­re Aus­zeich­nun­gen folg­ten, u.a. so renom­mier­te wie der »Pre­mio Feli­ce Feli­cia­no di Vero­na« und der »V. O. Stomps-Preis 2013« mit einer Son­der­aus­stel­lung im Guten­berg-Muse­um Mainz.

Ewalds Bücher sind oft zwei­spra­chig, erschei­nen in 999 Exem­pla­ren und 99 Vor­zugs­aus­ga­ben. In sei­nem Pro­gramm fin­den sich Titel von Hein­rich Hei­ne und Fried­rich Schil­ler, vor allem aber Erst­aus­ga­ben meist unbe­kann­ter Tex­te zeit­ge­nös­si­scher Autorin­nen und Autoren. Gesam­melt wer­den die Wun­der­stü­cke der »Kat­zen­gra­ben-Pres­se« von Muse­en und Biblio­the­ken, von Buch­lieb­ha­bern im In- und Aus­land.

Jede Buch­prä­sen­ta­ti­on von Chris­ti­an Ewald ist als Per­for­mance ein Kunst­werk für sich. Beat Brech­bühl, der den Ver­le­ger ein­mal als Ehren­gast der Frau­en­fel­der Buch- und Druck­kunst­mes­se in die Schweiz ein­ge­la­den hat: »Für mich ist Chris­ti­an Ewald in Sachen Bücher, Gestal­tung und Prä­sen­ta­ti­on sei­ner Wer­ke einer der ein­falls­reichs­ten Men­schen.«

Web­site Kat­zen­gra­ben-Pres­se

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Micha­el Krü­ger, Herin­ge. Kat­zen­gra­ben-Pres­se, Früh­jahrs-Edi­ti­on 2008

»Anfang des vori­gen Jahr­hun­derts grün­de­te Georg Buch­mann in Ber­lin eine Unter­neh­mung, um zumin­dest einem Bruch­teil der in Wan­der­schaft durch die Mee­re zie­hen­den gro­ßen Herings­schwär­me eine letz­te und siche­re Heim­statt zu geben – in sei­nen Kon­ser­ven­büch­sen. Ein Ber­li­ner Stu­dent der Gestal­tung fand zufäl­lig einen der wohl ers­ten Pho­to-Wer­be-Pro­spek­te die­ses Unter­neh­mens in Form eines Albums in der Hin­ter­las­sen­schaft der Nach­kom­men. Jahr­zehn­te nach dem Fund schrieb der Ver­le­ger eines gro­ßen Lite­ra­tur-Ver­la­ges dem Ver­le­ger die­ses Ver­la­ges eine Fami­li­en­ge­schich­te der beson­de­ren Art, die den ein­zig­ar­ti­gen Bil­dern neu­es Leben schenkt.«
Micha­el Krü­ger, Herin­ge. Kat­zen­gra­ben-Pres­se, Früh­jahrs-Edi­ti­on 2008

Micha­el Krü­ger, Herin­ge. (Vor­zugs­aus­ga­be) Kat­zen­gra­ben-Pres­se, Früh­jahrs-Edi­ti­on 2008

Bild Unter­ti­tel Test

Die Vor­zugs­aus­ga­ben ent­hal­ten jeweils eine Uni­kat-Bei­la­ge, hier ein Popup-Detail aus dem Band »Herin­ge«, der — nicht nur in der Vor­zugs­aus­ga­be — in einem hand­ge­ar­bei­te­ten Schu­ber in Form einer Herings­do­se steckt.

alle Fotos: © Han­ne Knick­mann