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Don­ners­tag, 26. Sep­tem­ber 2024, 19 Uhr
Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg, Hil­­de-Domin-Saal

Über­set­zer­preis Gin­k­­go-Bilo­­ba für Lyrik 2024 an Ron Wink­ler

Foto: © Chris­tia­ne Wohl­rab

Der in Ber­lin leben­de Über­set­zer, Schrift­stel­ler und Her­aus­ge­ber Ron Wink­ler wird für sei­ne Über­tra­gung der Gedich­te Law­rence Fer­lin­ghet­tis in dem Band »Ange­fan­gen mit San Fran­cis­co« mit dem dies­jäh­ri­gen ›Über­set­zer­preis Gin­k­­go-Bilo­­ba für Lyrik‹ aus­ge­zeich­net.

Wie die unab­hän­gi­ge Jury in ihrer Begrün­dung her­vor­hebt, hat Ron Wink­ler mit sei­ner im Band ›Ange­fan­gen mit San Fran­cis­co‹ publi­zier­ten Über­tra­gung das lyri­sche Werk des 2021 ver­stor­be­nen ame­ri­ka­ni­schen Dich­ters Law­rence Fer­lin­ghet­ti für das deutsch­spra­chi­ge Publi­kum umfas­send frei­ge­legt und dar­in die Klang­fül­le und die spie­­le­risch-anar­chi­­sche poe­ti­sche Inten­si­tät beson­ders von Fer­lin­ghet­tis rhap­so­dischen Lang­ge­dich­ten mit eige­ner Stim­me ein­drucks­voll ver­ge­gen­wär­tigt. Ron Wink­ler, der auch Fer­lin­ghet­tis auto­bio­gra­phi­schen Roman ›Litt­le Boy‹ über­setzt hat, gelingt es, den Sound des ame­ri­ka­ni­schen Beat­poe­ten ins Heu­te zu trans­po­nie­ren. Die sprach­li­chen Regis­ter, die er dabei phan­ta­sie­voll aus­schöpft, wech­seln frei zwi­schen Wort­bil­dun­gen, die an Manie­ris­men der lyri­schen Moder­ne erin­nern, und Wen­dun­gen der Umgangs­spra­che bis hin zum Jar­gon der Sub­kul­tur. Eine Über­set­zung vol­ler Vita­li­tät, die ihrem Aus­gangs­text alle Ehre macht.

Preis­ver­lei­hung am 26. Sep­tem­ber 2024

Die fest­li­che Ver­lei­hung unter der Schirm­herr­schaft von Ober­bür­ger­meis­ter Prof. Dr. Eck­art Würz­ner ist am Don­ners­tag, dem 26. Sep­tem­ber 2024, 19 Uhr, im Hil­­de-Domin-Saal der Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg. Die Lau­da­tio hält Dr. Maren Jäger (Freie Uni­ver­si­tät Ber­lin).


Ron Wink­ler

Ron Wink­ler, gebo­ren 1973 in Jena, stu­dier­te von 1993 bis 2000 an der dor­ti­gen Frie­d­rich-Schil­­ler-Uni­­ver­­­si­­tät Ger­ma­nis­tik, Mit­tel­al­ter­li­che und Neuere/Neueste Geschich­te. Nach sei­nem Abschluß zog er nach Ber­lin, wo er seit­dem als frei­er Autor und Über­set­zer lebt. Sein Augen­merk (auch als Grün­der der Lite­ra­tur­zeit­schrift »inten­den­zen« und Initia­tor zahl­rei­cher Antho­lo­gien) gilt beson­ders der jün­ge­ren und zeit­ge­nös­si­schen Poe­sie und zuneh­mend der Dich­tung aus den USA mit ers­ten Über­set­zun­gen für Lite­ra­tur­zeit­schrif­ten wie Akzen­te, Wes­pen­nest, die horen, Ost­ra­ge­he­ge und Neue Rund­schau. Ron Wink­ler erhielt neben meh­re­ren Sti­pen­di­en u. a. fol­gen­de Aus­zeich­nun­gen: 2005 Leon­ce-und-Lena-Preis, 2006 Mond­seer Lyrik­preis, 2015 Lyrik­preis Mün­chen, 2016 Bas­ler Lyrik­preis, 2021 Rom­preis der Vil­la Mas­si­mo. Eige­ne Tex­te von ihm wur­den inzwi­schen in fast drei­ßig Spra­chen über­setzt; in der Ukrai­ne, Mexi­ko, Eng­land und der Slo­wa­kei erschie­nen Aus­wahl­bän­de. Ron Wink­ler ist Grün­dungs­mit­glied des PEN Ber­lin.

Gedicht-Über­­­se­t­­zu­n­­gen (Aus­wahl)

Deni­se Duha­mel: Bar­bie­land. Ber­lin: Sukul­tur, 2005.
Jef­frey McDa­ni­el: Sia­me­si­sche Gegen­sät­ze. Ber­lin: Sukul­tur, 2006.
Bil­ly Coll­ins: Schnee schau­feln mit Bud­dha. Leip­zig: Edi­ti­on Erra­ta, 2006.
Sarah Man­gu­so: Elf hirsch­för­mi­ge Kek­se. Ber­lin: Sukul­tur, 2007.
David Ler­ner: Die anmu­ti­ge Kur­ve eines Marsch­flug­kör­pers. Leip­zig: Poe­ten­la­den, 2008.
Ari­el­le Green­berg: Stadt aus Papier. Wies­ba­den: Lux­books, 2008.
Matthew Zapru­der: Der Pyja­maist. Wies­ba­den: Lux­books, 2009.
Sarah Man­gu­so: Komm her o Klar­heit! Wies­ba­den: Lux­books, 2009.
Matthew Zapru­der: Glü­hend. Wies­ba­den: Lux­books, 2011.
San­dra Beas­ley: Die Abtast­na­del in der Ril­le eines trau­ri­gen Lieds. Ber­lin: Hoch­roth, 2011.
Jef­frey McDa­ni­el: Hei­mat­land Neu­ro­se. Ber­lin: Hoch­roth, 2016.
Ker­ry Shawn Keys: Sich einen Fluss ver­schaf­fen. Ber­lin: Hoch­roth, 2017.
Moni­ca Famb­rough: Moni­ca Famb­rough. Ber­lin: Sukul­tur, 2019.
Law­rence Fer­lin­ghet­ti: Ange­fan­gen mit San Fran­cis­co. Frank­furt am Main: Schöff­ling, 2023.

wann & wo
Don­ners­tag, 26. Sep­tem­ber 2024, 19 Uhr
Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg, Hil­­de-Domin-Saal
Post­stra­ße 15
69115 Hei­del­berg

Ein­tritt: frei

Der ›Freun­des­kreis Lite­ra­tur­haus Hei­del­berg e.V.‹ dankt