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28. Sep­tem­ber 2023, 19 Uhr
Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg, Hil­­de-Domin-Saal

Über­set­zer­preis Gin­k­­go-Bilo­­ba für Lyrik 2023 an Ralph Dut­li

Foto: © Cathe­ri­ne Dut­­li-Pol­­vê­­che

Der in Hei­del­berg leben­de Über­set­zer, Schrift­stel­ler und Her­aus­ge­ber Ralph Dut­li wird für sei­ne Über­tra­gun­gen aus dem Fran­zö­si­schen, dem Okzita­ni­schen und vor allem dem Rus­si­schen mit dem dies­jäh­ri­gen ›Über­set­zer­preis Gin­k­­go-Bilo­­ba für Lyrik‹ aus­ge­zeich­net.

Wie die unab­hän­gi­ge Jury in ihrer Begrün­dung her­vor­hebt, hat Ralph Dut­li mit sei­nem rei­chen und viel­sei­ti­gen Über­set­zungs­werk, des­sen Bogen von der fran­zö­si­schen und okzita­ni­schen Poe­sie des Mit­tel­al­ters bis zu Klas­si­kern der rus­si­schen Moder­ne reicht, hohe Stan­dards in der kunst­vol­len Ver­ge­gen­wär­ti­gung fremd­spra­chi­ger Lite­ra­tur gesetzt. Das Gra­vi­ta­ti­ons­zen­trum bil­den die Lyrik von Mari­na Zweta­je­wa und Joseph Brod­sky und vor allem die Dich­tung Ossip Man­del­s­tams, die er in einer aus­führ­lich kom­men­tier­ten zwei­spra­chi­gen Gesamt­aus­ga­be in zehn Bän­den vor­ge­legt hat. Die ers­te umfas­sen­de Werk­bio­gra­phie, die Dut­li, neben drei wei­te­ren Büchern, dem in sei­ner Hei­mat lan­ge ver­fem­ten Dich­ter gewid­met hat, ist in meh­re­re Spra­chen, auch ins Rus­si­sche, über­setzt. Eine archäo­lo­gi­sche Meis­ter­leis­tung des gelehr­ten Über­set­zers Ralph Dut­li sind die Bän­de sei­ner »Tri­lo­gie des 13. Jahr­hun­derts«, seit mehr als 750 Jah­ren zum ers­ten Mal ins Deut­sche über­setz­te und kun­dig erläu­ter­te, ver­blüf­fend modern anmu­ten­de Tex­te.

Preis­ver­lei­hung am 28. Sep­tem­ber 2023

Die fest­li­che Ver­lei­hung unter der Schirm­herr­schaft von Ober­bür­ger­meis­ter Prof. Dr. Eck­art Würz­ner ist am Don­ners­tag, dem 28. Sep­tem­ber 2023, 19 Uhr, im Hil­­de-Domin-Saal der Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg. Die Lau­da­tio hält Andre­as Platt­haus.

Ralph Dut­li

Ralph Dut­li, gebo­ren 1954 in Schaff­hau­sen (Schweiz), stu­dier­te von 1974 bis 1980 in Zürich und an der Pari­ser Sor­bon­ne Roma­nis­tik und Rus­sis­tik und pro­mo­vier­te 1984 zum Dr. phil. Von 1982 bis 1994 leb­te er in Paris, seit­her als frei­er Autor in Hei­del­berg. Seit 1995 ist er ordent­li­ches Mit­glied der Deut­schen Aka­de­mie für Spra­che und Dich­tung. Er erhielt neben meh­re­ren Sti­pen­di­en u. a. fol­gen­de Aus­zeich­nun­gen: 1993 Über­set­zer­preis des Kul­tur­krei­ses der Deut­schen Wirt­schaft BDI, 1995 Ehren­ga­be der Deut­schen Schil­ler­stif­tung, 1996 Hugo-Ball-För­­der­­preis der Stadt Pir­ma­sens, 2002 Lite­ra­tur­preis der Stadt Stutt­gart, 2006 Johann-Hein­rich-Voß-Preis der Deut­schen Aka­de­mie für Spra­che und Dich­tung, 2014 Düs­sel­dor­fer Lite­ra­tur­preis, 2018 Erich-Fried-Preis, 2021 Deut­scher Sprach­preis der Hen­­ning-Kauf­­mann-Stif­­tung.

Über­set­zun­gen (Aus­wahl)

Ossip Man­del­s­tam: Die Rei­se nach Arme­ni­en. Frank­furt am Main: Suhr­kamp, 1983.
Ossip Man­del­s­tam: Schwarz­er­de. Gedich­te aus den Woro­ne­scher Hef­ten. Frank­furt am Main: Suhr­kamp, 1984.
Ossip Man­del­s­tam: Das Gesamt­werk. 10 Bän­de. Zürich: Ammann, 1985–2000.
Mari­na Zweta­je­wa: Mein weib­li­cher Bru­der. Brief an die Ama­zo­ne. Mün­chen: Matthes & Seitz, 1985.
Mari­na Zweta­je­wa / Ossip Man­del­s­tam: Die Geschich­te einer Wid­mung. Gedich­te und Pro­sa. Zürich: Ammann, 1994.
Mari­na Zweta­je­wa: Lie­bes­ge­dich­te. Zürich: Ammann, 1997.
Joseph Brod­sky: Brief in die Oase. Hun­dert Gedich­te. München/Wien: Han­ser, 2006.
Fatra­si­en. Absur­de Poe­sie des Mit­tel­al­ters. Wall­stein, Göt­tin­gen 2010.
Richard de Four­ni­val: Das Lie­bes­bes­tia­ri­um. Göt­tin­gen: Wall­stein, 2014.
Ossip Man­del­s­tam: Bahn­hofs­kon­zert. Frank­furt am Main: S. Fischer, 2015.
Rutebeuf: Win­ter­pech & Som­mer­pech. Die Poe­me vom gro­ßen Wür­feln: von Unglück, Miß­ge­schick und Aller­lei. Göt­tin­gen: Wall­stein, 2017.
Mari­na Zweta­je­wa: Lob der Aphro­di­te. Gedich­te von Lie­be und Lei­den­schaft. Göt­tin­gen: Wall­stein, 2021.

wann & wo
28. Sep­tem­ber 2023, 19 Uhr
Stadt­bü­che­rei Hei­del­berg, Hil­­de-Domin-Saal
Post­stra­ße 15
69115 Hei­del­berg

Ein­tritt: frei

zur Video­auf­zeich­nung der Ver­an­stal­tung

Der ›Freun­des­kreis Lite­ra­tur­haus Hei­del­berg e.V.‹ dankt

Mathe­sis GmbH

Sil­via Schel­l­horn-Grupp & Wal­ter G. Grupp