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17. Mai 2018, 19 Uhr
Muse­um Haus Cajeth

Dirk Sang­meis­ter: Johann Gott­fried Seu­mes Auto­bio­gra­phie »Mein Leben«

Der Schrift­stel­ler Johann Gott­fried Seu­me (1763–1810) ist durch sei­nen Spa­zier­gang nach Syra­kus in die deut­sche Lite­ra­tur­ge­schich­te ein­ge­gan­gen, war aber schon zu Leb­zei­ten berühmt wegen sei­ner aben­teu­er­li­chen Schick­sa­le, die ihn bereits in jun­gen Jah­ren unfrei­wil­lig nach Ame­ri­ka ver­schla­gen hat­ten. Seu­mes Auto­bio­gra­phie Mein Leben war nie voll­stän­dig und im ori­gi­na­len Wort­laut ver­öf­fent­licht wor­den. Der Leip­zi­ger Ver­le­ger Göschen hat­te das hin­ter­las­se­ne Manu­skript sei­nes früh ver­stor­be­nen Freun­des aus Furcht vor der Zen­sur gekürzt und geän­dert, ehe er es 1813 publi­zier­te.
Erst jetzt, mehr als 200 Jah­re spä­ter, ist Seu­mes Hand­schrift von Mein Leben, die seit 1935 zu den Kost­bar­kei­ten der Biblio­the­ca Bod­me­ria­na bei Genf gehört, von Dirk Sang­meis­ter zur Grund­la­ge einer voll­stän­di­gen, aus­führ­lich kom­men­tier­ten und reich illus­trier­ten Neu­aus­ga­be gemacht wor­den.

Seu­me sei »ein gal­li­ger, kri­ti­scher, intel­li­gen­ter Chro­nist, zugleich ein ele­gan­ter, unter­halt­sa­mer und sprach­schöp­fe­ri­scher Sti­list« gewe­sen, urteilt Flo­ri­an Felix Weyh über das »Buch der Woche« im »Deutsch­land­funk«, und Gus­tav Seibt schreibt in der »Süd­deut­schen Zei­tung«, Sang­meis­ters Edi­ti­on bie­te »ein Pan­ora­ma der Epo­che um 1800, das in alle Rich­tun­gen von Seu­mes frü­hem Leben bli­cken läßt«.

Dr. Dirk Sang­meis­ter (Gotha & Nico­sia) hat nach jour­na­lis­ti­schen Lehr- und Berufs­jah­ren in Braun­schweig, Ham­burg und Hono­lu­lu Ger­ma­nis­tik und Anglis­tik stu­diert; Pro­mo­ti­on in Bie­le­feld über August Lafon­taine oder Die Ver­gäng­lich­keit des Erfol­ges (1997). Er war Gast­pro­fes­sor an der Uni­ver­si­tät Zypern sowie Fel­low der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Chi­ca­go und ist seit 2014 Mit­glied des For­schungs­zen­trums Gotha der Uni­ver­si­tät Erfurt. Er ist Mit­her­aus­ge­ber der Brie­fe von Seu­me (2002), Edi­tor von des­sen Apo­kry­phen (2013) und Ver­fas­ser von Stu­di­en über Seu­me und eini­ge sei­ner Zeit­ge­nos­sen (2010).

wann & wo

17. Mai 2018, 19 Uhr
Vor­trags­saal Muse­um Haus Cajeth
Has­pel­gas­se 12
69117 Hei­del­berg

Ein­tritt: 5 Euro, ermä­ßugt 3 Euro

Die Ver­an­stal­tung wird unter­stützt von der Gesell­schaft der Freun­de des Muse­um Haus Cajeth e.V. und von Hassbecker’s Gale­rie & Buch­hand­lung.