Lade Veranstaltungen

8. Juni 2017, 19 Uhr
Muse­um Haus Cajeth

Jörg Riecke: Luther, die Bibel­über­set­zung und die deut­sche Spra­che

In der deut­schen Sprach­ge­schich­te gibt es kaum einen ande­ren Autor, des­sen sprach­li­ches Wir­ken so eng mit der deut­schen Spra­che ver­knüpft wur­de, wie dies für Mar­tin Luther der Fall ist. Von Anfang an wur­de das Sprach­er­eig­nis Luther zum Inbe­griff deut­scher Kul­tur, gar zum Geburts­er­eig­nis der Spra­che selbst über­höht, sein Stil von den einen nach­ge­ahmt, von den ande­ren ver­höhnt. Luther zwingt zur Posi­tio­nie­rung, offen­sicht­lich auch in der Sprach­wis­sen­schaft. Im Mit­tel­punkt der Argu­men­ta­tio­nen steht immer wie­der die Bibel, als wich­tigs­tes Über­set­zungs­werk Luthers. Sie ist jedoch nur eine, wenn­gleich her­aus­ge­ho­be­ne Text­sor­te im Wir­ken des Refor­ma­tors. Ihre Rol­le wie ihre Ein­bet­tung in Luthers wei­te­res Sprach­schaf­fen, sei­ne Tra­di­tio­nen wie sei­ne Neu­bil­dun­gen wer­den auf der Matrix des Früh­neu­hoch­deut­schen mit all sei­nen Beson­der­hei­ten beleuch­tet.

Prof. Dr. Jörg Riecke ist seit 2006 als Pro­fes­sor für ger­ma­nis­ti­sche Sprach­wis­sen­schaft mit beson­de­rer Berück­sich­ti­gung der Sprach­ge­schich­te an der Ruprecht-Karls-Uni­­ver­­­si­­tät Hei­del­berg tätig, wo er seit 2015 auch Dekan der Neu­phi­lo­lo­gi­schen Fakul­tät ist. Zugleich ist er Vor­sit­zen­der der Kem­­po­w­­ski-Gesel­l­­schaft, Direk­tor des Hei­­del­­berg-Man­n­hei­­mer »Euro­päi­schen Zen­trums für Sprach­wis­sen­schaft« (EZS) und im Bei­rat der Arbeits­stel­le Holo­caust­li­te­ra­tur an der Uni­ver­si­tät Gie­ßen. Er nahm Gast­pro­fes­su­ren in Brünn (1993/94) und Cher­kas­sy, Ukrai­ne (1997) wahr. Sei­ne For­schungs­schwer­punk­te lie­gen im Bereich der deut­schen Sprach­ge­schich­te von den mit­tel­al­ter­li­chen Anfän­gen bis in das 20. Jahr­hun­dert, u.a. auf den Gebie­ten Geschich­te des Wort­schat­zes, Geschich­te der Sprach­wis­sen­schaft, Spra­che und Medi­zin sowie Schrei­ben im Holo­caust. – Zuletzt erschie­nen: Duden. Das Her­kunfts­wör­ter­buch. Ety­mo­lo­gie der deut­schen Spra­che. 5. neu bearb. Aufl. (2014); Eine Geschich­te der Ger­ma­nis­tik und der ger­ma­nis­ti­schen For­schung in Hei­del­berg (2016); Geschich­te der deut­schen Spra­che. Eine Ein­füh­rung (2016).

wann & wo

8. Juni 2017, 19 Uhr
Vor­trags­saal Muse­um Haus Cajeth
Has­pel­gas­se 12
60117 Hei­del­berg

Ein­tritt: 5 Euro, ermä­ßigt 3 Euro

Eine Gemein­schafts­ver­an­stal­tung von Freun­des­kreis Lite­ra­tur­haus Hei­del­berg e.V. und der Gesell­schaft der Freun­de des Muse­um Haus Cajeth e.V.