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15. Dezem­ber 2016, 19 Uhr
Muse­um Haus Cajeth

Hans­gün­ther Heyme: STURM. SPLITTER.

Foto pri­vat

Hans­gün­ther Heyme, einer der bedeu­tends­ten Ver­tre­ter des deut­schen Regie­thea­ters, wur­de 1935 in Bad Mer­gen­theim gebo­ren, ging in Hei­del­berg zur Schu­le, stu­dier­te Archi­tek­tur, nahm Schau­spiel­un­terrricht und ent­wi­ckel­te bald sei­ne Lei­den­schaft für Film und Thea­ter. Nach einer Assis­tenz bei Erwin Pis­ca­tor am Natio­nal­thea­ter Mann­heim und Enga­ge­ments u.a. am Hei­del­ber­ger Thea­ter (1957–1963), in Ber­lin und Paris führ­te er Regie an diver­sen Büh­nen. Er dreh­te Fern­seh­fil­me, war Inten­dant in Köln und Stutt­gart, Lei­ter der Ruhr­fest­spie­le Reck­ling­hau­sen und Lei­ter der Fest­spie­le Lud­wigs­ha­fen. Sei­ne Pro­duk­tio­nen wur­den regel­mä­ßig zum Ber­li­ner Thea­ter­tref­fen ein­ge­la­den. Er ist auch Mit­in­itia­tor des Modell­ver­suchs Thea­ter und Psy­cho­the­ra­pie.

Der Band STURM. SPLITTER, erschie­nen im Mann­hei­mer per­so­na ver­lag (144 Sei­ten, 10 Euro), ver­sam­melt Gedan­ken und Erin­ne­run­gen, die Heyme wäh­rend der Arbeit mit deut­schen und bul­ga­ri­schen Lai­en­dar­stel­lern zu Shake­speares Sturm durch den Kopf gehen. Die Pro­ben in zwei Spra­chen fin­den im Kel­ler der Mann­hei­mer Neckar­schu­le statt. Heyme fin­det, daß Thea­ter in die Stadt hin­ein gehört, er hat immer wie­der Stü­cke mit Lai­en erar­bei­tet und sie an unge­wöhn­li­chen Orten her­aus­ge­bracht. Wäh­rend der Pro­ben­zeit hält Heyme Rück­schau auf sein Leben, auf frü­he­re Pro­duk­tio­nen. Frei von Nost­al­gie beschreibt er mit gro­ßer Inten­si­tät sei­ne Kin­­der- und Jugend­jah­re, ers­te Thea­ter­ar­bei­ten, Erfol­ge und Mißer­fol­ge. Er schil­dert Thea­ter­glück eben­so wie Rück­schlä­ge, erin­nert an För­de­rer, Freun­de, Vor­bil­der und Geg­ner sowie an mensch­li­che wie auch an tie­ri­sche Weg­ge­fähr­ten. Er setzt sich mit der »Wahr­heit in den alten Tex­ten«, mit Kri­sen und Hoff­nun­gen aus­ein­an­der. Und er beschreibt anhand von Bei­spie­len aus der Thea­ter­ar­beit sei­ne Vor­stel­lung von »Sozi­al­ar­beit durch Kunst«. Der Autor ist über­zeugt, daß sich unse­re mensch­li­chen Kräf­te durch Kunst stei­gern las­sen, und steckt die Leser damit an.

wann & wo

15. Dezem­ber 2016, 19 Uhr
Vor­trags­saal Muse­um Haus Cajeth
Has­pel­gas­se 12
69117 Hei­del­berg

Ein­tritt: 5 Euro, ermä­ßigt 3 Euro

Eine Gemein­schafts­ver­an­stal­tung von Freun­des­kreis Lite­ra­tur­haus Hei­del­berg e.V. und der Gesell­schaft der Freun­de des Muse­um Haus Cajeth e.V.

Didier Cal­me, Kul­tur­jour­na­list aus Straß­burg, über die Lesung:

Es war eine amü­san­te Rück­re­de­schau, in der Heyme sprech­stark nach­wies, daß er nach wie vor jeder­zeit in der Lage wäre, für einen erkrank­ten Haupt­dar­stel­ler eine Rol­le zu über­neh­men, etwa den »Phil­ok­tet« in Köln. Der gelern­te Schau­spie­ler wur­de deut­lich spür­bar.
Auch aus sei­nem Pri­vat­le­ben erzähl­te der Thea­ter­ver­hun­zer und ‑Ber­ser­ker Ein­zel­hei­ten, die teil­wei­se selbst die­je­ni­gen ver­blüfft haben, die sich aus­zu­ken­nen glaub­ten im Wer­de­gang des Acht­zig­jäh­ri­gen. Er schildert(e) Thea­ter­glück eben­so wie Rück­schlä­ge, erinnert(e) an För­de­rer, Freun­de, Vor­bil­der und Geg­ner sowie an mensch­li­che wie auch an tie­ri­sche Weg­ge­fähr­ten. Er setz­te sich mit der »Wahr­heit in den alten Tex­ten«, mit Kri­sen und Hoff­nun­gen aus­ein­an­der. Und er beschrieb anhand von Bei­spie­len aus der Thea­ter­ar­beit sei­ne Vor­stel­lung von »Sozi­al­ar­beit durch Kunst«.