

Dietrich Harth über Primo Levi und das Erinnern des Holocaust
15. Mai, 18:00 – 20:00
Donnerstag, 15. Mai 2025, 18 Uhr
Friedrich-Ebert-Gedenkstätte
»Der Mensch in den Augen des Menschen ein Ding«
Vortrag von Dietrich Harth über Primo Levi und das Erinnern des Holocaust
Zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz und zum 92. Jahrestag der Bücherverbrennung

Primo Levi (1919–1987)
Primo Levis Bericht über sein Jahr in Auschwitz beginnt mit den Worten: »Ihr, die ihr gesichert lebet, denket ob dies ein Mann sei, der stirbt auf ein Ja oder Nein. Denket ob dies eine Frau sei, die zum Erinnern keine Kraft mehr hat…«. Die noch gesichert lebende Nachwelt verliert nach und nach die lebendige Erinnerung der Überlebenden. Aber da ist das Aufgeschriebene, da sind die Bücher, die – auch mit Primo Levis Stimme – an die vergessliche Nachwelt appellieren. Die Frage ist, wie und ob dieser Appell heute aufgenommen wird. »Jeder Deutsche«, schreibt Levi in seiner Autobiografie, »ja jeder Mensch muss sich für Auschwitz verantworten; nach Auschwitz ist Wehrlosigkeit nicht mehr zulässig.« Das ist deutlich. Und es ist wahr, mehr denn je.
Dietrich Harth, 1974–2000 Professor für neuere deutsche und allgemeine Literaturwissenschaft in Heidelberg, forscht und publiziert über Literaturtheorie, Ästhetik, Kulturanthropologie und Erinnerungskultur. Sein jüngstes Buch, die erste deutschsprachige Biographie des philippinischen Schriftstellers und Arztes José Rizal, wurde 2023 mit der Ferdinand-Blumentritt-Medaille ausgezeichnet.
wann & wo
15. Mai 2025, 18 Uhr
Friedrich-Ebert-Gedenkstätte
Pfaffengasse 18
69117 Heidelberg
Eintritt frei
Eine Gemeinschaftsveranstaltung von Friedrich-Ebert-Gedenkstätte und Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg.